Hettinger Gemeinderäte sorgen sich um die Gesundheit der Kinder


Nachdem die Grundschule Hettingen-Inneringen ihren Sitz in Hettingen erhielt, sollte die Sanierung des Gebäudes möglichst wenig kosten. Die Sanitäranlagen blieben auf der Strecke.

In der Schule tropfen die Abflussrohre

In der Hettinger Gemeinderatssitzung ist großer Ärger aufgekommen: Die sanitären Anlagen der Schule sind unverzüglich zu sanieren, weil die Abflussrohre in einem solchen desaströsen Zustand sind, dass sich Gemeinderäte um die Gesundheit der Kinder Sorgen machen.

Quelle: www.schwäbische.de

Bürgermeisterin Dagmar Kuster berichtete: Bauhofleiter Elmar Steinhart habe festgestellt, dass die WCs der Schüler in einem beklagenswerten Zustand sind, dass im Keller die Abflussrohre der Sanitäranlagen derart korrodiert sind, dass sie Löcher haben. Die Rohre müssen ausgetauscht werden, um auch langfristig die Geruchsbelästigung zu beseitigen. Über diese Geruchsbelästigungen hatten Kinder und Eltern schon länger geklagt. Dem Gremium lagen die von Steinhart geschätzten Kosten für die Sanierung der WC-Anlage vor: rund 20.000 Euro.

Rat Wilhelm Gerbracht machte seinem Unmut Luft: Warum man jetzt erst drauf komme, wo doch seit Jahren über die Geruchsbelästigung geklagt werde. Er machte der Architektin des Büros Supper-Heinemann heftige Vorwürfe: Das Büro habe den Gemeinderat nicht richtig informiert. Supper-Heinemann hatte den Auftrag, die Sanierung des Schulgebäudes zu planen und umzusetzen. Die beschlossenen Maßnahmen sind fast fertiggestellt.

Heftige Vorwürfe

Auch Rat Gerhard Sprißler machte heftige Vorwürfe: „Die Architekten hätten sagen müssen, in welchem Zustand sich die Sanitäranlage befindet: Es geht um das Wohlergehen und die Gesundheit der Kinder.“ Das Erdreich sei getränkt mit Urin. „Das hätte vor der Sanierung festgestellt werden müssen.“ Er habe vor Ort den Zustand der Rohre gesehen und sei erschrocken, sagte Rat Sprißler. Auch Rat Holger Bohner fand heftige Worte gegenüber der Architektin Margit Supper: „Sie hatten den Auftrag, das Gebäude zu sanieren und nicht Flure zu streichen.“ Auch Rätin Sabine Rösch kritisierte: „Wir haben unter dem Boden eine tickende Bombe, die vor sich hin tropft.“

Architektin Supper konterte: Die Aufgabe sei gewesen, die Maßnahmen nach Notwendigkeitsgrad einzuordnen. Sie hätten die WC-Anlage sanieren wollen, sie habe mehrfach mit Bürgermeisterin Kuster deswegen telefoniert, doch sie habe es nicht mehr hören wollen. „Wir fanden die Entscheidung, die WCs nicht zu sanieren, nicht gut“, sagte die Architektin.

Bürgermeisterin Kuster verteidigte sich: Sie habe damals die Dringlichkeit so nicht verstanden, der desolate Zustand im Untergeschoss sei für sie nicht sichtbar gewesen, von Abflussrohren habe niemand gesprochen. „Wir konnten nun Gott sei Dank erkennen, warum die WCs so stinken, wir sollten froh sein, dass wir es festgestellt haben. Es ist gut gelaufen“, sagte sie.

Grottenschlecht sei es gelaufen, ärgerte sich Rat Bohner. Die Rohre seien schon lange leck, man hätte vor der Sanierung danach schauen müssen. Er forderte, dass Fachleute geholt werden, um den Boden nach Keimen zu überprüfen, um sicher zu sein, dass die hygienischen Zustände dem Standard entsprechen.

Gremium hätte es nicht gewollt

Rat Johann-Walter Wolf beschwichtigte und stellte klar: „Man sollte jetzt kein Drama machen. Die Planer haben es uns von Anfang an gesagt, wir als Gremium wollten es nicht“, sagte er. Dies ärgerte Rat Bohner sehr, er sagte: „Ich mache kein Drama, das Drama ist schon da.“

Es wurden Fotos gezeigt, die den Zustand dokumentieren. Die Räte zeigten sich sehr betroffen. Die Maßnahme wurde beschlossen, sie wird während der Herbstferien umgesetzt.




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