Ehrenamtliche pflegen sie, doch Investitionen sind nötig


Gertrud Teufel pflegt die Dreifaltigkeitskapelle in Inneringen hingebungsvoll. (Foto: Sabine Rösch)

Inneringer Kapellen brauchen Hilfe

Quelle: www.schwäbische.de

Die Dreifaltigkeitskapelle in Inneringen ist ein ganz besonderes Kleinod, das von zahlreichen ehrenamtlichen Liebhabern gehegt und gepflegt wird. Auch für die anderen beiden Inneringer Kapellen engagieren sich Ehrenamtliche und halten sie in Schuss, soweit es geht. Doch alle müssten saniert werden. Zwei sind im Besitz der Gemeinde, die dritte in Kirchenbesitz.

Der Obst- und Gartenbauverein hat um die Dreifaltigkeitskapelle einen wunderschönen Rosengarten mit verwunschenen Wegen und Sitzgelegenheiten angelegt. Gertrud Teufel, die in der Nachbarschaft wohnt, kümmert sich seit Jahrzehnten um das „Bergkäppele“. Sie wischt durch, arrangiert Blumen, bringt Kerzen mit oder nimmt den Vorhang zum Waschen mit nach Hause. Jeden Sonntagmorgen öffnet sie die Kapelle und schließt am Abend wieder ab.

„Diese Stunden schreibt mir der Petrus gut“, lacht Gertrud Teufel. Sie habe, wie viele weitere Inneringer Bürger auch, eine ganz spezielle Bindung zu der Kapelle. Bei der grundlegenden Sanierung im Jahre 1948 habe der damalige Künstler, Pater Tutilo, bei der Bemalung die Inneringer Kinder, die immer bei der Kapelle spielten, als Modell für die Engelsbemalung genommen. Es gebe auch Unstimmigkeiten, schmunzelt Gertrud Teufel, denn so mancher Engel werde gleich von mehreren Personen als „sein“ Ebenbild reklamiert.

Bilder drohen zu verwischen

Die Kapelle, die im Besitz der Gemeinde ist, steht unter Denkmalschutz, Investitionen müssen in enger Absprache mit dem Denkmalamt getätigt werden. Es bestehe Handlungsbedarf, erklärt Bürgermeisterin Dagmar Kuster, denn Regen und Kälte verursachen Schäden, die Bilder drohen zu verwischen.


Auch die Kreuzkapelle, die mitten im Ort steht, gehört der Gemeinde. Von außen ist sie recht unansehnlich, auch ist der Dachstuhl morsch. Im Innenraum bietet sie jedoch einen schönen Anblick mit geschnitzten Holzbänken, schönen Spitz- und Rundbogenfensten, Ziegelpflaster mit eingepressten Kreismustern und einem besonderen Hochaltarbereich, dem sich eine quadratische Sakristei anschließt. Bis zum Bau der St. Martinskirche im Jahr 1861 war die Kreuzkapelle, früher St. Wendelinkirche genannt, die Inneringer Hauptkirche. Wann und weshalb der Grenzverlauf um die Kirche, der exakt mit der Kirchenmauer abschließt, so vermessen wurde, ist in Geschichtsbüchern und historischen Dokumenten nicht nachzulesen. Juliane Kempf kümmert sich um die Pflege dieser Kapelle.

Die dritte Inneringer Kapelle und die einzige, die sich in Kirchenbesitz befindet, steht Richtung Egelfingen und heißt „Maria Nötenwang“. Eine sagenumwobene Geschichte ist mit dieser Kapelle verbunden. Diese besagt, dass ein Soldat sie zum Dank errichten ließ. Im Dreißigjährigen Krieg soll er an dieser Stelle auf der Flucht vor seinen Peinigern Unterschlupf in einem hohlen Baumstamm gefunden haben. Die ursprüngliche Kapelle wurde im Jahr 1760 durch einen Neubau ersetzt. Die Nahwallfahrtskapelle, wie sie von der katholischen Kirche bezeichnet wird, wird gelegentlich für Andachten oder Meditation besucht. Leonie Kempf kümmert sich liebevoll um dieses Kleinod und öffnet das Portal regelmäßig. Manche kämen schon seit Jahren, um dort einen besinnlichen Zwischenstopp zu machen, erzählt Leonie Kempf.



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