Windkraftnutzung auf der Alb

Die "Schwäbische" und die Wutbürger

Nachdem man in und aus Inneringen schon recht lange nichts mehr zum Thema Windkraft hörte, hat die "Schwäbische Zeitung" in diesem Zusammenhang recherchiert und vermeintlich neue Wutbürger gefunden. 

Folgender Beitrag wurde am vergangenen Mittwoch veröffentlicht:

Quelle: www.schwäbische.de

Lara, Lukas, Hannes, Paula und Julius (von links) leben mit ihren Eltern in einem idyllischen Wohngebiet. Die geplante Windparkzone liegt hinter den Bäumen in der Bildmitte. Ob man aus diesem Bereich des Dullenbergs die Rotoren sehen oder hören wird, weiß keiner.

Am Dullenberg regt sich Widerstand

Gemeinden legen Windkraftpläne aus – Inneringer Gegner wollen Bedenken einbringen

Im Gegensatz zu Kettenacker, wo eine Bürgerinitiative heftig gegen den geplanten Windpark protestiert, ist es am Inneringer Dullenberg auffallend ruhig. Dabei ist die für die Windkraft vorgesehene Fläche hier deutlich größer als jene in Kettenacker. Doch die Ruhe trügt. Die Windräder am Dullenberg sind durchaus ein Gesprächsthema in der Feriensiedlung, in der sich inzwischen auch viele Einheimische niedergelassen haben. Zwar wird nicht so heftig diskutiert wie in Kettenacker. Und an Protestkundgebungen hat offenbar noch niemand gedacht. Aber mit Widerstand werden die Behörden auch hier rechnen müssen.

Wenn die Pläne ab dem kommenden Freitag in den Rathäusern der Laucherttal-Gemeinden ausgelegt werden, wollen sich mindestens zwei bekannte Inneringer Windparkgegner diese Pläne genau ansehen. Einer unter ihnen ist Reinhold Hoßpach, der sich mit großem Engagement gegen die früheren Windparkpläne nördlich von Inneringen eingesetzt hat. „Nach Einsicht der Pläne werde ich meine ablehnende Haltung kundtun“, sagte er gegenüber der SZ. Ein zweiter und entschiedener Gegner ist Thomas Klumpp, der selbst am Dullenberg wohnt. Auch er will das Auslegen der Pläne nutzen, um sich gegen die Windkraft am Dullenberg einzusetzen. Man dürfe nicht warten, bis es zu spät sei, sagen die beiden übereinstimmend.

Die Hettinger Bürgermeisterin Dagmar Kuster sagt beschwichtigend: „Die Windparkplanungen am Dullenberg sind bei weitem noch nicht soweit gediehen wie jene in Kettenacker.“ Dort wollen die Gammertinger Energie- und Wasserversorgung gemeinsam mit drei größeren Partnern vier Windräder erstellen. Doch sie räumt ein, dass auch die Firma Sowitec durchaus schon Interesse bekundet hat, am Dullenberg einen Windpark zu bauen. Sowitec hatte bereits eine Baugenehmigung für den Bereich nördlich von Inneringen, die inzwischen nicht mehr gültig ist.

Anderer Blickwinkel

Unter einem anderen Blickwinkel betrachtet die Problematik der Frankfurter Hochschulprofessor Hartmut Majer, der in Pistre ein Haus als Zweitwohnsitz besitzt. Er hat sich bereits gegen den früher geplanten Inneringer Windpark ausgesprochen. Kernpunkt seiner Kritik ist: Die Alb sei relativ dünn besiedelt, warum müssen dann Windparks ausgerechnet in unmittelbarer Nähe zur Besiedlung gebaut werden? Und er sagt: „Ich lebe gerne hier, weil ich am Land leben möchte. Wenn diese Lebensqualität nicht mehr gegeben ist, werde ich verkaufen und mir etwas anderes suchen.“

Doch die Dullenberger, die ihren Lebensmittelpunkt in diesem besonderen Wohngebiet gefunden haben, werden sich nicht so schnell zum Verkauf entschließen wollen. Immerhin werden etwa die Hälfte der insgesamt 62 Häuser als Erstwohnsitz genutzt. Die SZ sprach mit zweien, die auf das Prinzip Hoffnung setzen. Sie wiegen sich in dem beruhigenden Gedanken, dass hoffentlich alles nicht so schlimm kommen werde, wie die Nachbarn in Kettenacker dies befürchten. Es sind Rosa Sauter und Paul-Hermann Reiser. Ihre Häuser stehen im südwestlichen Bereich des Wohngebiets, das tiefer gelegen ist. Darum können sie hoffen, dass der dazwischen liegende Berg die Sicht auf die Windräder im Nord-Osten versperrt.

Ein weiterer Anwohner, mit dem die SZ gesprochen hat, der aber nicht genannt werden möchte, ist ein absoluter Befürworter der Windkraft, obwohl sein Haus auf der dem Windpark zugewandten Seite des Dullenbergs liegt. Er formuliert: „Manche würden es begrüßen, wenn am Dullenberg Windräder gebaut werden.

Nicht nur in Einzelfällen haben Leser dieses Beitrags eine gewisse Diskrepanz zwischen Überschrift und Inhalt festgestellt. Man darf nun gespannt sein, wie sich diese Angelegenheit weiter entwickelt.



www.inneringen.de