Schuldiskussion


Kompromissvorschlag auf den Weg gebracht

In der Besprechung der Inneringer Gemeinderäte mit den Eltern und anderen Interessierten wurde ein Kompromissvorschlag ausgearbeitet und auf den Weg gebracht. Geplant war, die Einzelheiten vor der am Dienstag anstehenden Sitzung mit den Hettinger Gemeinderäten und der Bürgermeisterin durchzusprechen, allerdings war die Lokalpresse ein wenig schneller.

In der Wochenendausgabe der Schwäbischen Zeitung wurden die Grundzüge des Kompromissvorschlags dargestellt:

Quelle: www.schwäbische.de

Inneringen gibt im Schulstreit nach

Räte knüpfen Zustimmung an Bedingungen – Entscheidung fällt in der Sitzung am Dienstag

INNERINGEN Die Inneringer Gemeinderäte haben bei einer Versammlung den Eltern von Inneringer Schülern erläutert, dass sie in der Gemeinderatssitzung am kommenden Dienstag im Schulstreit einlenken wollen. Allerdings nur dann, wenn die Hettinger Gemeinderäte und Bürgermeisterin Dagmar Kuster bereit sind, einem Maßnahmenkatalog zuzustimmen. Die Inneringer schlagen sozusagen einen Kuhhandel vor, wie es am Mittwoch der Inneringer Holger Bohner in einem Leserbrief in der SZ formulierte.

Nach dem Patt bei der Abstimmung über den künftigen Standort der gemeinsamen Schule hat es in Hettingen und Inneringen eine ganze Reihe von Diskussionsrunden gegeben. Auch eine Mediatorin war eingeschaltet. Bis vor kurzem schien aber eine Lösung undenkbar, weil sowohl die eine als auch die andere Seite die Schule für sich reklamierte.

Für Reinhold Hospach, den Vater dreier kleiner Jungs, hat der Kompromiss einen bitteren Beigeschmack. „Wir werden mit der Situation zähneknirschend leben müssen“, sagt er gegenüber der SZ. Er hätte der „sturen Haltung“ der Hettinger Gemeinderäte lieber mehr entgegengehalten. „Wir kreiden es den Hettingern schon an, dass sie zu keinerlei Kompromiss bereit waren“, sagt Hospach. Aber er sehe nach dem Treffen am Donnerstag schon ein, dass die von den Inneringer Räten vorgeschlagene Gangart richtig sei. Denn „keine Lösung ist eine schlechte Lösung“, sagt Hospach. Eltern, deren Kinder im Herbst zur Schule kommen, wünschen sich Planungssicherheit. Auch verlassen im Sommer alle Lehrer bis auf eine Lehrerin die Schule, inklusive Schulleiter Siegfried Haule. Da müssen rechtzeitig neue Lehrer verpflichtet werden, wenn es weitergehen soll.

Diese Überlegungen haben die Inneringer Gemeinderäte zu ihrem Schritt bewogen, berichtet Hospach, wohlwissend, dass nicht alle Inneringer Bürger das Nachgeben guthießen. „Manche werden denken, jetzt geben sie klein bei“, so Reinhold Hospach.


Was den Maßnahmenkatalog anbelangt, wollen die Inneringer Gemeinderäte laut Hospach aber kompromisslos bleiben. Er habe am Donnerstag verstanden, dass der Katalog diskutierbar, aber nicht änderbar sei. Die Inneringer wollen beispielsweise festschreiben lassen, dass das Inneringer Rathaus in das Schulgebäude verlegt wird. Ein Sitzungssaal soll eingerichtet werden und das Bürgerbüro hier eine feste Bleibe erhalten. Das alte, renovierungsbedürftige Rathausgebäude könne verkauft werden. Ein weiterer Punkt sieht vor, die Turn- und Festhalle zu sanieren. Der Katalog umfasst etwa zwölf Punkte, eine genaue Zahl ist nicht bekannt.

Am Sonntagvormittag treffen sich die Inneringer und Hettinger Gemeinderäte zu einer nichtöffentlichen Sitzung, in der die Inneringer Räte ihre Kollegen von ihrer neuen Haltung unterrichten und die Forderungen vorstellen wollen. Der Inneringer stellvertretende Bürgermeister Josef Lehleuter hat den Katalog gestern bereits an das Rathaus geschickt. In Abwesenheit von Bürgermeisterin Dagmar Kuster hat Kämmerer Werner Leipert den Eingang gegenüber der SZ bestätigt. Erleichtert sagte er: „Wir sind zuversichtlich, dass es jetzt zu einer Entscheidung kommt, die für die meisten akzeptabel ist.“ Die Inneringer Forderungen kommentierte er mit den Worten: „Wenn die finanziellen Verhältnisse es erlauben, wird man versuchen, sie umzusetzen.“

Abstimmung bleibt spannend

Die Abstimmung am Dienstag kann noch für Überraschungen sorgen. Die Inneringer sind angeblich bereit, einstimmig für die Hettinger Schule zu stimmen, wenn die Hettinger sich ebenfalls einstimmig für den Maßnahmenkatalog aussprechen. Sollte der Katalog nicht durchgehen, könnten die Inneringer Räte die Schule problemlos in ihren Ort holen. Ein Hettinger Gemeinderat ist langfristig erkrankt, bestätigt Kämmerer Leipert. Dadurch wäre es möglich, die Hettinger Räte samt der Stimme der Bürgermeisterin mit sieben zu sechs zu überstimmen. Aus Rücksicht auf den erkrankten Kollegen wollen die Inneringer die Situation aber nicht ausnutzen und würden erneut ein Patt herbeifü so die Überlegungen.

Update mit vollständigem Artikel am 23.04.2013


Auch wenn durch diesen Bericht Details schon bekannt wurden, bevor diese im Gesamtgremium besprochen werden konnten, bleibt zu hoffen, dass auf Grundlage dieses Vorschlags der nunmehr seit einem guten halben Jahr offen schwelende Streit um den künftigen Schulstandort beigelegt werden kann.

Die Entscheidung hierüber fällt in der nächsten Sitzung des Gemeinderats am 23.04.2013.


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