Neue Heimat für die Wolf-Figurinen


Stadt richtet ein neues Museum ein

Bald wird ein neues Museum entstehen: Figurinen der Künstlerin Ilse Wolf, die schon vielfach in Ausstellungen begeisterten Anklang fanden, bekommen eine feste Heimat in der Sigmaringer Straße 9 in Inneringen.

Quelle: Schwäbische Zeitung / Vera Romeu

Schon im Herbst hatte sich der Stadtrat mit dem Angebot der Künstlerin befasst: Wolf schenkt der Stadt die Figurinen, sie werden in dem kommunalen Gebäude untergebracht, ein Verein zur Förderung des Museumsbetriebs soll gegründet werden, der die Aktivitäten unterstützt und sichert.

Damals lehnte der Stadtrat das Angebot ab, weil die Stadt derzeit die Kosten der Gebäudesanierung nicht schultern kann. Es stehen zu viele Pflichtaufgaben an, die kaum finanziert werden können, war der Tenor im Gremium. Die Kosten des Projekts sind auf 370 200 Euro geschätzt, davon hat die Leader-Aktion eine Förderung von 233 250 Euro zugesagt, der Gemeindeanteil liegt bei 137000 Euro. Inzwischen hat die Stadtverwaltung aber eine Finanzierungsmöglichkeit gefunden: Die Firma Trumpf spendet einmalig 25 000 Euro und gibt der Stadt einen Kredit von 125 000 Euro zu einem Zins von ein Prozent, der in drei Raten erst ab dem zweiten Jahr getilgt wird.

Bürgermeisterin Dagmar Kuster stellte dem Stadtrat das Projekt erneut vor und argumentierte: „So belasten wir während der nächsten zwei Jahre den Vermögenshaushalt nicht.“ Es sei die Möglichkeit, ein kommunales Gebäude zu erhalten, der Abriss kann vermieden werden. Die außergewöhnliche Ausstellung der Figurinen werde sicher viele Besucher nach Inneringen locken, so Bürgermeisterin Kuster. Stadtrat Jürgen Ott sprach sich für das Projekt aus, es müsse aber sichergestellt sein, dass die Zuschüsse der Leaderaktion fließen, sonst sei es unbezahlbar. Bürgermeisterin Kuster erklärte, sie habe mit dem Geschäftsführer der Leaderaktion, Emmanuel Frank, vereinbart, dass die Zuschüsse bis zur Entscheidung des Stadtrats abrufbar bleiben.

Unter diesen neuen Umständen konnte auch Stadtrat Wilfried Liener dem Projekt zustimmen. Er würdigte das Engagement der Künstlerin, die sich mehrfach in die kulturelle Arbeit der Gemeinde eingebracht hat, er fühle sich verpflichtet, sie nun zu unterstützen. Wichtig sei ihm jedoch, dass die Kosten der Sanierung des Gebäudes und der Einrichtung der Ausstellung gedeckelt bleiben. Es sei ihm klar, dass die Einrichtung des Museums in der Bevölkerung nicht nur auf Zustimmung treffen werde, in Sachen Kultur sei dies so.

Figurinen haben hohen Wert

Stadträtin Heike Teufel freute sich über den Erhalt des Gebäudes und betonte, die Figurinen seien von hohem Wert, der in das Vermögen der Gemeinde eingebracht werde. Der Förderverein werde sich aber aktiv engagieren müssen, weil das Museum 15 Jahre bestehen müsse, sonst könnte die Leaderaktion einen Teil der Zuschüsse zurückfordern.

Das kommunale Gebäude wird derzeit zur Hälfte von der Freiwilligen Feuerwehr genutzt. Das gesamte Dach ist aber in einem schlechten Zustand. Stadtrat Ott forderte, dass im Zuge der Sanierung des Gebäudes, das Dach komplett saniert werde, dafür müsse die Stadtverwaltung Mittel in den Haushalt einstellen. Bürgermeisterin Kuster kündigte an, dies sei bereits geschehen: Am selben Abend stimmten die Stadträte dem Haushaltsentwurf zu.

Interessantes Detail am künftigen Museumsgebäude: Das in den Hohenzollernschild integrierte Inneringer Wappen.


www.inneringen.de